Archello Awards · Winners Announced
Archello Awards 2023 · Winners Announced
Archello Awards 2023
Winners Announced
Haldenstein School is a rationalist building complex fitting for a historic Swiss village
Lukas Murer

Die Schule Haldenstein ist ein rationalistischer Gebäudekomplex, der zu einem historischen Schweizer Dorf passt

22 Dez. 2023  •  Nachrichten  •  By Collin Anderson

Ein neues Schulgebäudepaar in der Alpenhauptstadt Chur in der Schweiz, das vom lokalen Büro Pablo Horváth Architekt fertiggestellt wurde, zeugt von einem sehr rationalen und humanistischen Entwurf, der auf den Grundriss und das Raster der historischen Stadt reagiert. Der viergeschossige Klassentrakt und der eingeschossige Cafeteria-Block bilden zusammen eine bedeutende Erweiterung eines bestehenden Kindergartens und einer Grundschule.

Das Projekt ist vom Dorfzentrum aus sichtbar und markiert die Grenze der ehemaligen Gemeinde Haldenstein. Im Grundriss sind die Schulgebäude von der Straße zurückgesetzt, um einen sicheren Zugang zum Schulgelände sowie einen geschützten Schulhof an drei Seiten zu ermöglichen. Eine vorhandene Linde wurde als zentrales Element integriert, um das sich die Gebäude gruppieren.

photo_credit Pablo Horváth Architekt
Pablo Horváth Architekt
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Lukas Murer

Das Unterrichtsprogramm der Schule wurde in einem kompakten, rechteckigen, vierstöckigen Zentralgebäude mit zwei Eingängen organisiert, die die Kindergartenkinder von den Grundschülern trennen. Im Erdgeschoss befindet sich ein Doppelkindergarten mit eigenem, nach Süden ausgerichteten Eingang und einem Außenbereich, der von der Pausenhalle der Schule abgewandt ist. Der Spielplatz ist während der Schulzeit für den Kindergarten reserviert, steht dann aber außerhalb der Schulzeit der Öffentlichkeit zur Verfügung. 

Ein zweiter Zugang zur Schule von Nordwesten führt zu den Lernräumen für die Grundschüler im ersten bis dritten Stock. Alle Klassenräume sind an den Gebäudeecken angeordnet, um eine zweiseitige Orientierung zu ermöglichen. Der daraus resultierende kreuzförmige Grundriss bietet von allen Seiten Ausblicke ins Freie. Der Grundriss wurde für eine flexible Nutzung konzipiert, mit Klassenräumen, die geschlossen oder offen für gemeinsame Lehr- und Lernbereiche sein können. Ein einziges Treppenhaus ist mit einer Glastür isoliert, um verschiedene Zugangsszenarien zu ermöglichen. 

photo_credit Pablo Horváth Architekt
Pablo Horváth Architekt
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Pablo Horváth Architekt
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Pablo Horváth Architekt

Eine Hülle aus Holz und Glas umhüllt die tragende Betonstruktur. Nach Angaben des Architekten wurden die freiliegenden hölzernen Fassadenelemente gewählt, um die Nachhaltigkeit sowie den öffentlichen Charakter des Gebäudes zum Ausdruck zu bringen, während die Verwendung verspielter Farben die Tonalität der umliegenden Gebäude des Dorfes widerspiegelt.

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Lukas Murer

Das Tageslicht scheint das Gebäude von allen Seiten durch großzügige Fenster zu durchfluten und schafft einen hellen und gesunden Raum zum Lernen. Die Materialität der Innenräume folgt der Struktur des Gebäudes und besteht hauptsächlich aus Naturstein und Holz als Boden- und Wandbelag. Die tragenden Elemente, zu denen die Innenwände, die Fassadenstützen und die Decken gehören, sind alle aus sauber gegossenem Sichtbeton. Die Einbauten, Türen, Fenster und Einbaumöbel sind aus Lärchenholz gefertigt. Jedes der Klassenzimmer ist mit einer Schrankwand ausgestattet, die reichlich Stauraum bietet und in der Träger und mechanische Elemente wie Waschrinnen, Sanitäranlagen, Rohrleitungen, die Heizungsanlage sowie Lüftungskanäle untergebracht sind. Ein umlaufendes Regal entlang der Klassenzimmerfenster bietet eine zusätzliche Arbeitsfläche.

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Lukas Murer
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Lukas Murer

Der Schulhof gliedert sich in Bereiche, die für verschiedene Nutzungen vorgesehen sind, darunter eine Rasenfläche zum freien Spielen, Hartholz- und Kiesflächen sowie eine schattige Baumgruppe mit einem Brunnen. Die Qualitäten und der Maßstab der bestehenden Gassen, Plätze und Brunnen des Dorfes werden hier sorgfältig beibehalten.

Als Übergang zwischen Schule und Freizeitbereich ist ein eingeschossiges Mensagebäude geplant. Das Mensagebäude lehnt sich in seiner Gestaltung an lokale Gewerbebauten an und ist nach Angaben des Architekten durch seine Kompaktheit gut überschaubar. Seine Lage ermöglicht einfache Übergänge von drinnen nach draußen, zwischen Spielen, Essen und Lernen. Die direkte Anbindung an die Turnhalle unterstützt die Übergänge und die Effizienz des Schultages zusätzlich. Das Gebäude ist doppelwandig gemauert und erhält durch die sichtbare hölzerne Dachkonstruktion eine menschengerechte Textur und handwerkliche Elemente. Der Sichtbetonsockel und ein farbiger Außenputz verleihen dem Gebäude ein einzigartiges und eigenständiges Erscheinungsbild und stellen gleichzeitig eine klare Verbindung zum Hauptschulgebäude her.

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Lukas Murer